Erfolgsgeschichte: Salzgitter digitalisiert Prozesse mit S/4HANA

Stahlriese optimiert und automatisiert Vormaterialbeschaffung

Auf einem Blick

      Salzgitter AG
      Stahlindustrie
      Salzgitter
      > 24.000 Mitarbeitende
      Umsatz 12,5 Mrd. €

Das Unternehmen

Mehr als sieben Millionen Tonnen Rohstahlkapazität pro Jahr, über 24.000 Mitarbeitende und zehn Milliarden Euro Außenumsatz im Jahr 2021 – mit diesen Zahlen ist die Salzgitter AG eines der führenden Stahl- und Technologieunternehmen Europas. Kernkompetenzen sind die Herstellung und Weiterverarbeitung von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen sowie der Handel mit diesen Produkten. Zudem ist das Unternehmen mit mehr als 150jähriger Geschichte im Bereich Sondermaschinen- und Anlagenbau tätig.

„Für die Salzgitter AG ist die Umstellung auf SAP S/4HANA Herausforderung und Chance zugleich. Mit abat haben wir im Rahmen des Harmonisierungsprojekts HKM-Vormaterialprozess einen bedeutenden Meilenstein realisiert und dabei wichtige Freiräume für die effizientere Gestaltung unserer konzerninternen Logistik- und Abrechnungsprozesse gewonnen.“

Achim Peter
IT Director Finance – Salzgitter Digital Solutions

Die Herausforderung

Aufgrund der Ankündigung von SAP, die Wartung und Weiterentwicklung des aktuell genutzten SAP-Systems ERP gegen Ende des Jahres 2027 zu beenden, startete der Salzgitter Konzern 2018 die Umstellung der kompletten ERP-Infrastruktur auf SAP S/4HANA. Im Zuge dieses konzernweiten Transformationsvorhabens sollten in einem eigenen Projekt die Warenwirtschaftsprozesse der Vormaterialbeschaffung aus der Beteiligungsgesellschaft Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) über alle beteiligten Konzerngesellschaften hinweg vereinheitlicht, optimiert und automatisiert werden. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung bestand im hohen koordinativen Aufwand aufgrund der gegebenen IT-technischen und organisatorischen Strukturen.

Für die in diesem Projekt betrachteten Prozesse bilden die Zwischenholding-Gesellschaften Salzgitter Mannesmann GmbH (SMG) und Salzgitter Klöckner-Werke GmbH (SKWG) zentrale Schnittstellen ab, indem einerseits die Vormaterialbeschaffung von der HKM und andererseits die Verteilung an die abnehmenden Konzerngesellschaften koordiniert wird. Zudem hält die SKWG alle wesentlichen Gesellschaften und Beteiligungen des Salzgitter-Konzerns und bündelt das Konzern-Finanzwesen. Dabei wurden Logistik- und Buchhaltungsprozesse in der Vergangenheit mit einer Vielzahl unterschiedlicher Instanzen von SAP R/3 und anderer ERP-Systeme und Drittanwendungen abgebildet.

Die Lösung

In einem Vorprojekt entwickelte abat ein Konzept, um einen ausgewählten Vormaterialprozess inklusive der gewünschten Standardisierung und Optimierung innerhalb eines Jahres auf S/4HANA umzustellen. In enger Abstimmung mit den beteiligten Gesellschaften implementierten und konfigurierten die Experten des IT-Dienstleisters die erforderlichen SAP-Module im Bereich Vertrieb und Materialwirtschaft. Außerdem übernahmen sie die Entwicklung neuer und die Anpassung vorhandener Schnittstellen. So ließ sich der Prozess über alle beteiligten Gesellschaften hinweg weitgehen automatisieren. Und: Zum Stichtag 01.01.2022 konnte die S4/HANA-Infrastruktur live gehen – wie geplant.

 

Das Projekt

Wie soll der logistische HKM-Vormaterialprozess künftig aussehen? Wo sind dafür organisatorische Änderungen möglich und erforderlich? Und wie lassen sie sich technisch auf der Basis von SAP S/4HANA umsetzen? Um das Soll-Konzept zur Harmonisierung des logistischen HKM Vormaterialprozesses zu erstellen, galt es eine Vielzahl von Fragen zu klären. Nach dem Projektstart im Dezember 2020 führten die Expertinnen und Experten von abat zahlreiche Interviews mit den Prozessverantwortlichen bei SMG und SKWG, um den Umfang der Harmonisierung zu definieren.

Auf Basis der Interviews formulierte das Projektteam in enger Abstimmung mit den Konzerngesellschaften die Vorgaben für die Gestaltung des Soll-Prozesses. Ziel war demnach ein harmonisierter Logistikprozess für das HKM-Vormaterial. Konkret: Die Konzerngesellschaften, die aus dem von HKM geliefertem Vormaterial (Rohlinge in Form von Brammen und Rundstäben) Flachstahl, Bleche oder Rohre herstellen, sollen ihre Vormaterialbestellungen zukünftig über standardisierte IT-Schnittstellen an SMG/SKWG übermitteln.

EDI ersetzt E-Mail und Fax

Gleichzeitig wurde vereinbart, die Lieferdaten in der Warenwirtschaft ebenfalls über die standardisierten Schnittstellen zu verbuchen – inklusive Änderungen und Stornierungen der Vormaterialbestellungen. Bislang waren dafür manuelle Eingriffe erforderlich. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, galt es die bestehende Bestellvorlagen in ein einheitliches Format zu überführen, das die unterschiedlichen Datenanforderungen der Gesellschaften berücksichtigt. Die Definition und Implementierung der dafür erforderlichen EDI-Schnittstellen führte abat innerhalb weniger Wochen aus. Und legte so den Grundstein für die Automatisierung der Datenübertragung.
Dabei galt es eine ganz Reihe von Besonderheiten in den Teilprozessen der einzelnen Gesellschaften abzustimmen und in die Konzeption des Soll Prozesses zu übernehmen.

Mehr Transparenz

Egal ob am Bau oder in der metallverarbeitenden Industrie: Stahlkäufer erwarten realistische Lieferzusagen, Lieferfähigkeit und Termintreue. Voraussetzung dafür sind transparente Bestände. Im HKM-Vormaterialprozess bedeutet das: Klarheit darüber, wo welche Vormaterialien in welcher Menge lagern und für welche Aufträge sie reserviert sind. Im Zuge der Prozessharmonisierung wurde besonderer Wert auf die Abbildung des Eigentumsübergangs gelegt, der vertraglich an die Verladung der Vormaterialien gekoppelt ist. Erst wenn die Ware auf dem Waggon liegt, ist sie im Besitz des bestellenden Unternehmens. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Wareneingänge aus Überproduktion auf ein Pufferlager zu legen und einer Gesellschaft zuzuordnen. Das verschafft den beteiligten Unternehmen die Freiräume, einerseits die Produktionskapazität optimal zu nutzen und gleichzeitig auf Bestelländerungen flexibel zu reagieren.

Auch für S/4HANA gilt: Ein ERP-System arbeitet immer nur so effizient wie die Organisation, die es abbildet. Die Abgrenzung der am Logistik-Prozess beteiligten Konzerngesellschaften, bezüglich der Informations- und Datenflüsse, spielte deshalb eine erhebliche Rolle für den Projekterfolg. So senden künftig alle vormaterialbeziehenden Gesellschaften ihre Bestellung einheitlich per EDI an den Bereich der Zentralfunktionen. Von hier erfolgt die Weiterleitung an die Produzenten der Vormaterialien sowie die bilaterale Abrechnung an die bestellberechtigten Gesellschaften automatisch. Durch die klare Aufgabenteilung erhält jede Gesellschaft die nötige Freiheit, sich voll auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren und hier die Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen zu optimieren.

Ergebnisse

Der logistische HKM Vormaterialprozess ging in harmonisierter Form auf Basis von SAP S/4HANA  termingerecht in Betrieb.
Die weitgehende Automatisierung des gesellschaftsübergreifenden Prozesses sorgt für mehr Effizienz und erleichtert die Compliance-gerechte Dokumentation der Abläufe
Mehr Freiräume für eine effizientere Nutzung von Ressourcen

Die Resultate

Mit dem Projekt zur Harmonisierung des logistischen HKM- Vormaterialprozesses erreichte die Salzgitter AG einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg der konzernweiten Umstellung auf SAP S/4HANA. Das gesellschaftsübergreifende Projekt zeigte, wie die beteiligten Konzerngesellschaften auf Basis der S/4HANA Lösung ihre bestehenden Abläufe schnell in weitgehend automatisierte Prozesse transformieren konnten. Und dabei gleichzeitig Freiräume für eine effizientere Nutzung ihrer Ressourcen erschließen.

abat als Full-Service-Dienstleister hat das Projekt von der Analyse und Koordination der unterschiedlichen Anforderungen an die Prozesse über die Entwicklung und Ausgestaltung des Soll-Konzepts bis hin zur Implementierung und zur termingerechten Produktivsetzung realisiert. In elf Workshops mit den beteiligten Konzerngesellschaften Workshops erarbeiteten die Expert*innen stufenweise den neuen logistischen Soll-Prozess für die HKM-Vormaterialabwicklung. Dabei entwickelten sie je nach Bedarf Vorschläge für organisatorische Anpassungen sowie die Programmierung von Sonderlösungen, wo eine Anpassung an den Standard nicht realisierbar war. Immer im Interesse einer harmonisierten Gesamtlösung.

Kontaktieren Sie unseren Experten im Bereich abat consult

Martin Schönborn
Senior Consultant
+49 421 43046-0

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