Intermodaler Verkehr mit Containern im SAP TM

Intermodaler Verkehr mit Containern

Der Anblick ist heutzutage in der Logistik gar nicht mehr wegzudenken: Container, transportiert auf Lkw, Schiffen oder auch mit der Bahn. Ein Container kann in einer komplexen Logistikkette auf verschiedenen Verkehrsmitteln transportiert werden. Dabei können die Vorteile der einzelnen Verkehrsmittel ausgenutzt werden. Schiffstransporte sind langsam, aber für große Mengen kostengünstig. Lkw sind teuer, können Empfänger aber flexibel und zielgenau erreichen. Standardisierte Ladungsträger (ISO-Container) ermöglichen dazu die Nutzung derselben Ladeeinheit mit verschiedenen Verkehrsmitteln.

Der Intermodalverkehr oder auch kombinierte Verkehr ist eine Sonderform der Multimodalität und hat die Eigenschaft, dass die Transport-/Verladeeinheit auf die unterschiedlichen Verkehrsträger umgeschlagen, aber nicht gelöscht werden. Für die verschiedenen Verkehrsträger können unterschiedliche Dienstleister Transportverantwortung übernehmen. 

Dies sieht exemplarisch wie folgt aus: Ware wird aus Übersee im Container per Containerschiff importiert und an einen Überseehafen transportiert. Im Hafen werden die Container abgeladen und von Spediteuren abgeholt. Sie transportieren die Container mit Hilfe von Lkw an bestimmte Lager. Dieses Beispiel hat lediglich zwei Verkehrsträger, also zwei Transportabschnitte (Hauptlauf und Nachlauf), für die Ladeeinheit. Die Verkehre können mit weiteren Verkehrsträgern, beispielsweise Bargen (für den Inlandtransport) oder Bahn, noch deutlich komplexer gestaltet werden. Wobei jede Unterbrechung des Transportes Risiken, z.B. Schaden oder Verzögerungen mit sich bringen können.

Abbildung 1: Mehrgliedrige Transportkette als Beispiel

Wie kann ein solches Szenario im SAP TM abgebildet werden?

Für die intermodalen Verkehre mit Containern gibt es passend im SAP TM die gleichbenannte Containereinheit.

Das besondere an Containereinheiten ist, dass diese gleichzeitig einen Transportbedarf und auch eine Kapazität abbilden. Es können Planungseinheiten (Frachteinheiten) im SAP TM auf diese Transporteinheiten (Kapazitätsbeleg) konsolidiert werden, gleichzeitig können diese Transporteinheiten (Bedarfsbeleg) aber auch auf Frachtaufträge oder Frachtbuchungen (Kapazitätsbeleg) verplant werden. Frachtaufträge werden für Straßen-, bzw. Bahntransporte und Frachtbuchungen für See- sowie Lufttransporte verwendet. Es können also Paletten, Gitterboxen etc. zusammen in einen Container konsolidiert werden, diese Container werden anschließend auf Verkehrsträgern (Schiff, Bahn, Lkw) transportiert.

In Containereinheiten können Details wie Containernummer und Siegelnummer hinterlegt werden, wodurch ein Container eindeutig in der gesamten Transportkette zugeordnet werden kann. 

Mehrere Abschnitte in einer Containereinheit können die verschiedenen Belade-, Umlade- und Entladestopps enthalten, sodass auch eine mehrgliedrige Transportkette in diesen SAP-TM-Belegen abgebildet werden kann. 

Wenn wir die oben vorgestellte mehrgliedrige Transportkette nochmal aufnehmen und im SAP TM darstellen, ergibt sich beispielhaft folgender Belegfluss (Embedded Scenario):

Abbildung 2: Beispielhafter Belegfluss für den intermodalen Verkehr im SAP TM

Die Transportbedarfe (Auslieferungen, Kundenaufträge, Bestellungen, Speditionsaufträge usw.) melden den Bedarf für einen Transport von einem US-Hafen bis zu Lagern in Deutschland an.

Die Routen inkl. Belade-, Umlade- und Entladestopps sind bereits bekannt. Für feste Routen können Standardrouten im SAP TM angelegt werden. Hier kann eine Reihe von Stopps (in SAP TM Lokationen) hinterlegt werden, die auf Basis der ersten und letzten Lokation in der Frachteinheit die gesamte Stopp-Reihenfolge aus der Standardroute übernimmt.

Wenn die Transporte aus den USA in die deutschen Läger immer über den Hafen Rotterdam laufen, wird dies entsprechend in der Frachteinheit hinterlegt.

Die Transportbedarfe 1 und 2 werden von dem Hafen in den Vereinigten Staaten in das Lager Frankfurt transportiert. Die Transportbedarfe 3 und 4 werden vom US-Hafen in das Lager in München transportiert.

Die Abschnitte in der Frachteinheit/Containereinheit würden nach der Übernahme der Standardroute entsprechend aussehen:

Abbildung 3: Abschnitte in den TM-Belegen für eine mehrgliedrige Transportkette

Diese Abschnitte werden in die Containereinheit übernommen. Die Containereinheiten hätten jeweils die Abschnitte Hafen New York -> Hafen Rotterdam -> Lager Frankfurt (1) bzw. München (2). 

Der Abschnitt Hafen New York -> Hafen Rotterdam wird von einem Containerschiff gefahren und ist damit ein Seetransport. Auf Basis dieses Abschnitts wird eine Frachtbuchung angelegt. Eine Frachtbuchung reserviert Frachtraum auf einem Schiff. In der Frachtbuchung werden im Standard spezifische Felder für den Seetransport ausgefüllt (IMO-Schiffs-Identifikationsnummer, Buchungsnummer der Schifffahrtsgesellschaft, Hausfrachtbrief etc.). Dieser Beleg kann separat beauftragt und abgerechnet werden. 

Der Transport vom Hafen Rotterdam zu den Lagern Frankfurt und München wird auf dem Landweg durchgeführt, hier wird ein Frachtauftrag für den Abschnitt gebildet. Dieser Beleg kann wieder separat beauftragt und abgerechnet werden. Somit kann für jeden Abschnitt ein separater Dienstleister beauftragt und abgerechnet werden.

Der intermodale Verkehr kann über verschiedene Belegflüsse im SAP TM dargestellt werde. Dies ist dabei abhängig von den kundeneigenen Anforderungen und Prozessen.

Sind Sie ein Handelsunternehmen und geben die genaue Buchung der Transporte an einen externen Dienstleister weiter? Dann ermöglicht Ihnen das SAP TM eine in SAP integrierte Transportplanung. Oder sind Sie ein Logistikdienstleister (Reederei etc.) mit detaillierten Buchungsinformationen (Abfahrten, Preise usw.) und wollen die günstigste oder schnellste Route für Bedarfe entlang einer mehrgliederigen Transportkette finden? Dann sind evtl. Fahrpläne für Sie interessant, die das System nach alternativen Routen durchsuchen kann. Dabei macht das SAP TM Transportvorschläge für Sie oder verplant diese Transporte automatisch über den Optimierer.

abat hilft Ihnen dabei, die passende Abbildung Ihres intermodalen Verkehrs im SAP TM zu finden. Sprechen Sie uns an!

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